Willem C. Vis Moot Court: Juridicum erneut an der Weltspitze

19.04.2022

Seit 1994 findet in der Karwoche das Finale des renommierten Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien statt. Die 2003 ins Leben gerufene Schwesterveranstaltung, der „Vis East Moot“ mit Sitz in Hong Kong, startet traditionell in etwa zwei Wochen davor.

Schon im Rahmen der weltweit abgehaltenen „Pre-Moots“, die der Vorbereitung der Teams dienen, zeigte sich das Talent des Teams der Universität Wien: So ging das Team Juridicum aus einem spannenden Finale gegen die Teilnehmer*innen der WU Wien etwa als Gewinner des 4. Lisbon Pre-Moot hervor.

Dieser Erfolgskurs setzte sich in Hong Kong und Wien fort: Das Team der Universität Wien - bestehend aus Katarina Marko, Celine Moser, Lukas Petschning, Silke Schusser, Laura Stickler und Andra Tofan - erreichte den zweiten Platz (von insgesamt rund 150 Teams) für den besten Beklagtenschriftsatz. Die Teammitglieder Silke Schusser und Andra Tofan erreichten im mündlichen Finale die Runde der besten 32 Teams.

Auch in Wien konnte sich das Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien in der absoluten Weltspitze des Wettbewerbs platzieren: Im mündlichen Finale der Veranstaltung gelang dem Team der Einzug ins Viertelfinale, somit bis in die Runde der besten acht aus 366 Teams aus aller Welt, darunter auch die notorischen angloamerikanischen „Eliteuniversitäten“. Außerdem erhielt das Team für seinen Klägerschriftsatz eine Honorable Mention – eine Ehre, die bloß 19 von über 380 Teams zu Teil wird. Das Team knüpft damit an den Erfolg der Vorjahre an, in denen ebenfalls das Viertelfinale erreicht und im Jahr davor sogar der Preis für den weltbesten Beklagtenschriftsatz errungen werden konnte. Zusätzlich konnten die Teammitglieder Katarina Marko und Lukas Petschning individuelle Honorable Mentions als beste Pleader (unter ca. 2500 Teilnehmer*innen) für sich gewinnen.

Unter normalen Bedingungen matchen sich nach mehreren Monaten teaminterner Vorbereitung rund 400 Teams aus aller Welt im Juridicum um die begehrten Preise. Pandemiebedingt war es dieses Jahr jedoch für die Studierenden über weite Strecken erforderlich, „remote“ zu arbeiten und zu plädieren. Der Moot Court selbst wurde dementsprechend zum dritten Mal als Online-Veranstaltung durchgeführt. Die Organisator*innen des Vis Moot erbrachten auch heuer wieder eine organisatorische Höchstleistung, indem sie innerhalb von nicht einmal einer Woche fast 800 Hearings mit jeweils vier Teilnehmer*innen und drei Schiedsrichter*innen aus aller Welt erfolgreich als Videokonferenzen durchführten. 

Die Teams der Universität Wien blicken auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück: Seit einem Vierteljahrhundert nehmen Teams der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien am Vis Moot teil, und seit Anbeginn war das Team Juridicum immer das beste österreichische Team. So auch heuer: Das Team konnte sich unter 366 Teams – wie erwähnt – auf dem geteilten 5. Rang platzieren.

Die herausragenden Teilnehmer*innen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien haben damit nicht nur ihre Teamfähigkeit unter Beweis gestellt, sondern erneut gezeigt, dass sich die Studierenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien im internationalen Vergleich im absoluten Spitzenfeld positionieren können und international keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Zu unseren Studierenden zählen die besten angehenden Jurist*innen der Welt.

Professor Matthias Lehmann und Professor Christian Koller haben im vergangenen Jahr die Leitung des Coaching-Teams übernommen und freuen sich, den unter der Regie von Professor Paul Oberhammer vorgespurten Erfolgsweg fortsetzen zu dürfen. Gecoacht wurde das Team zudem von den Rechtsanwälten Mag. Thomas Herbst, Mag. Franz Schwarz LL.M. und Dr. Gerold Zeiler LL.M. sowie von den Universitätsassistenten Mag. Paul Eichmüller und Mag. David von der Thannen BA. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Verdienste von Mag. Paul Eichmüller und Mag. David von der Thannen BA, deren unermüdlicher Coaching-Einsatz für das Team insbesondere in der nervenaufreibenden Phase der mündlichen Konkurrenz von unschätzbarer Bedeutung war.

Als Sieger der mündlichen Endrunde in Wien ging übrigens das Team der Sofia University St. Kliment Ohridski aus Bulgarien hervor, das sich im Finale gegen das Team der Universität Hamburg behaupten konnte. Den „Michael L. Sher Award for the Spirit of the Willem C. Vis Moot”, der nicht zuletzt den völkerverbindenden Geist der Veranstaltung und friedliche Konfliktlösung als ihr Kernelement unterstreichen soll, wurde an die vier teilnehmenden ukrainischen Universitäten (Ivan Franko National University of Lviv, Kyiv National Taras Shevchenko University, Ukrainian Catholic University und Yaroslav Mudriy National Law University) verliehen.

Foto des Wiener Teams (v.l.n.r.): David von der Thannen (Coach), Silke Schusser, Lukas Petschning, Laura Stickler, Katarina Marko, Celine Moser, Andra Tofan, Paul Eichmüller (Coach)