Gastkommentar

Der Stephansdom in Flammen?

Wider die Vereinnahmung kirchlicher Symbole durch die FPÖ. Ein Einspruch der Kirche gegen Übergriffe durch die Politik scheint geboten.

Schon immer haben sich Herrscher mit religiösen Symbolen in Szene gesetzt, um ihre Macht zu stützen. Politischer Missbrauch christlicher Zeichen hat auch in der FPÖ Tradition. 2009 wetterte Heinz-Christian Strache mit einem Kruzifix in der Hand gegen eine Moschee, als wolle er den „Clash of Civilisations“ illustrieren und „das“ christliche Europa gegen „den“ Islam verteidigen.

Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 ließ sich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer auf Plakaten mit der Formel „So wahr mir Gott helfe“ ablichten – mit der offenkundigen Absicht, sich als gläubige Alternative zum Agnostiker Alexander Van der Bellen in Stellung zu bringen (der nun wieder in die evangelische Kirche eingetreten ist).

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Jetzt zeigt im Vorfeld der Wien-Wahlen am 11. Oktober ein Plakat den Spitzenkandidaten der FPÖ, Dominik Nepp, demonstrativ an der Seite des Stephansdoms. Zum einen soll das Plakat wohl den Eindruck erwecken, als finde die restriktive Migrationspolitik den Segen der Kirche. Zum anderen soll das Bild die Politik der FPÖ als Schutzgarantie für „das christliche Abendland“ empfehlen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.