Hans Werner Henze – Ingeborg Bachmann

Interdisziplinäre Vortragsreihe am Institut für Musikwissenschaft

In verità, come credo che tu fai le più belle poesie del saecolo, io voglio fare le più belle musiche di oggi.
tatsächlich möchte ich, so wie ich glaube, dass Du die schönsten gedichte des jahrhunderts schreibst, die schönste musik von heute schreiben.
Hans Werner Henze an Ingeborg Bachmann, 17. August 19551

© Deutsches Theatermuseum, München – Archiv Ilse Buhs

Bei einer Tagung der literarischen „Gruppe 47“ im Jahre 1952 trafen die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann und der deutsche Komponist Hans Werner Henze erstmals aufeinander. Im folgenden Jahr übersiedelten beide nach Italien, wo sie zeitweilig (in Neapel) sogar eine gemeinsame Wohnung bezogen. Es verband sie vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren eine intensive Freundschaft, die sich in gemeinsamem politischen Engagement, in intensiver Reflexion über das Verhältnis von Musik und Literatur sowie vor allem in künstlerischen Arbeiten manifestierte, darunter die Opern Der Prinz von Homburg und Der junge Lord. Die Beziehung zwischen Henze und Bachmann hat spätestens seit Publikation des Briefwechsels (2004) ein Interesse einer breiten Öffentlichkeit gefunden. Sie ist außerdem vielfältig aus literatur- wie musikwissenschaftlicher Sicht und unter Berücksichtigung unterschiedlichster Aspekte erforscht worden.

Für die in vier Termine gegliederte, interdisziplinäre Vortragsreihe „Hans Werner Henze – Ingeborg Bachmann“ im Wintersemester 2022/23, organisiert von Benedikt Leßmann und Monika Voithofer, konnten Referent*innen und Gesprächspartner*innen aus den Bereichen Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Komposition gewonnen werden. Sie werden verschiedene Facetten der Beziehungen Bachmanns und Henzes zu Musik und Literatur beleuchten. Die Veranstaltung findet in Ergänzung eines gleichnamigen Seminars statt, dass in diesem Semester im Masterstudium angeboten wird.

Aktuelle Informationen: https://musikwissenschaft.univie.ac.at/henze-bachmann

 

Terminplan (Änderungen vorbehalten)

12.10.2022, 18:30 Uhr, Hörsaal 1 des Instituts
Irene Fußl-Pidner (Literaturarchiv Salzburg, Ingeborg-Bachmann-Forschungsstelle)
„in wilder Hoffnung" – Ingeborg Bachmann und die Musik

19.10.2022, 18:30 Uhr, Hörsaal 1 des Instituts
Antje Tumat/Elena Minetti (Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn, Projekt „Henze Digital“)
Henze und seine Librettist/innen der 1960er Jahre

14.12.2022, 18:30 Uhr, Hörsaal 1 des Instituts
Susanne Kogler (Universität Graz)
Wort und Klang bei Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze: Aspekte romantischer Musikästhetik

25.01.2023, 18:30 Uhr, Hörsaal 1 des Instituts
Richard Dünser, Gerd Kühr (KUG Graz)
Hans Werner Henze als Lehrer (Podiumsgespräch)

 

1Zitiert nach Ingeborg Bachmann/Hans Werner Henze, Briefe einer Freundschaft, hrsg. von Hans Höller, München/Zürich: Piper 2004, S. 56 und 304.