Tagung: Verfassungsrecht in Krisenzeiten. Hans Kelsen zwischen Prag und Weimar

Museum Dorotheergasse
© Pia Plankensteiner

Im vergangenen Jahr feierte die österreichische Bundesverfassung ihr 100-jähriges Jubiläum. Damit rückten auch Leben und Werk des „Verfassungsarchitekten“ Hans Kelsen in das öffentliche Bewusstsein. Die Tagung soll die Rückschau abrunden: Im Fokus stehen die Bundesverfassung wie Kelsen selbst im mittel-europäischen Spannungsraum jener Jahre.

„Weimar“ steht einerseits für die Deutsche Reichsverfassung von 1919, deren ehrgeiziger Grundrechtskatalog mit der österreichischen Bundesverfassung kontrastiert – letztere übernahm die Grundrechte im Wesentlichen aus der Dezemberverfassung von 1867. „Weimar“ steht freilich auch für Kelsens sturm-umtobten Platz in der politisch aufgeladenen deutschen Staatsrechtslehre.

„Prag“ wiederum verweist auf Differenzen und Parallelen zur tschechoslowakischen Verfassung von 1919, besonders auf die dortige Konstruktion der Verfassungsgerichtsbarkeit, die zwar mit jener der Bundesverfassung vergleichbar war, aber im Gegensatz zu jener kaum in Tätigkeit gesetzt wurde.

Die Ausstellungen „Hans Kelsen und die Eleganz der österreichischen Bundesverfassung“ im Jüdischen Museum Wien sowie „Neue Zeiten: Österreich seit 1918“ im Haus der Geschichte Österreich vermitteln die aktuelle Brisanz des Themas.

 

Programm im Jüdischen Museum Wien:

14:00–14:15 Uhr
Begrüßung: Danielle Spera (JMW) /Monika Sommer (hdgö)
Eröffnung: Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung

14:15–15:15 Uhr
Clemens Jabloner (Wien): Feindbild Kelsen
Raphael Gross (Berlin): Kelsen in Weimar

15:15–16:00 Uhr
Kaffeepause
Besichtigung der Ausstellung Hans Kelsen und die Eleganz der österreichischen Bundesverfassung in Anwesenheit von Kuratorin Adina Seeger

16:00–16:45 Uhr
Kathrin Groh (München): Grundrechte in Gänsefüßchen. Kelsens (un-)schlüssige Beziehung zu den „so genannten Grund- und Freiheitsrechten“

16:45–17:30 Uhr
Jana Osterkamp (München): Gemeinsames Erbe, getrennter Aufbruch. Die tschechoslowakische Verfassung und Verfassungsgerichtsbarkeit von 1920

Moderation: Tarek Leitner

Abendprogramm im Haus der Geschichte:
18:00–20:00
Stefan Benedik und Eva Meran (Wien):  Grundrechte und Verfassung ausstellen und vermitteln – Kurzführung durch die Ausstellung „Neue Zeiten: Österreich seit 1918“
Umtrunk
 
Anmeldung zur Tagung im Jüdischen Museum Wien: events@jmw.at
Anmeldung zum Abendprogramm im Haus der Geschichte Österreich: vermittlung@hdgoe.at
Bitte geben Sie die vollständigen Namen aller teilnehmenden Personen sowie eine Kontaktmöglichkeit an!
Zutritt nur mit 3G-Nachweis (negativer COVID-19-Test, Impfbestätigung, Nachweis über eine überstandene COVID-19-Erkrankung).