Praxis - Religion und Gesellschaft

Trauern ohne Nähe

Abschied mit Maske und Distanz +++ Chöre im Dauer-Lockdown +++ Koran: Theolog/innen auf der Suche nach einer zeitgemäßen Auslegung

1. Abschied mit Maske und Distanz

Seit März vergangenen Jahres wurde vieles vertagt: Hochzeiten und Firmungen, ja selbst Erstkommunionen, die üblicherweise an den Sonn- oder Feiertagen zwischen Ostermontag und Christi Himmelfahrt gefeiert werden, wurden aufgrund der Corona-Pandemie um Wochen, wenn nicht sogar um Monate verschoben. Lediglich Begräbnisse mussten mehr oder weniger zeitnah stattfinden und die Zahl der Feuerbestattungen stieg vor allem während des ersten Lockdowns deutlich an. Bis heute dürfen maximal 50 Personen an einem Begräbnis teilnehmen, vorübergehend war die Zahl der Gäste gar auf 10 Personen beschränkt. Zudem gelten auch dort bis heute strenge Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln.
Was bedeutet es, ohne Nähe trauern zu müssen und etwa auf Umarmungen und Händeschütteln verzichten zu müssen? Wie ist es, wenn man nicht weiß, ob man beim Begräbnis der eigenen Großmutter dabei sein kann? Und warum sind Trauerrituale so wichtig für den Menschen? Diesen Fragen geht "Praxis" nach. - Gestaltung: Lena Göbl


2. Chöre im Dauer-Lockdown

Kirchenchöre treffen die Corona-Maßnahmen besonders hart. Während für Profi-Chöre das Proben unter Einhaltung strenger Hygiene-Konzepte möglich ist, bleibt dies Amateuren untersagt, obwohl viele Ideen und Vorschläge bekannt sind, wie ein sicheres Proben ähnlich wie bei den Professionist/innen möglich wäre.
Seit gut einem Jahr befinden sich Kirchenchöre also in einer Art Dauerlockdown - ausgenommen waren mehrere Wochen im vergangenen Sommer und Herbst. Für die Öffnungsschritte ab 19. Mai haben viele Chorleiter/innen und Amateur-Sänger/innen darauf gehofft, wieder mit dem gemeinsamen Singen beginnen zu können. Nun sind sie enttäuscht, denn laut Chorverband Österreich hat die Bundesregierung keine Öffnungsschritte in der Art angekündigt, wie sie etwa beim Sport geplant sind.
Was der Probenstillstand über Wochen und Monate bedeutet, hat sich "Praxis" angesehen und wie mit kreativen Ideen in so manchem Kirchenchor versucht wird, der Corona-Krise musikalisch zu trotzen. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


3. Koran: Theolog/innen auf der Suche nach einer zeitgemäßen Auslegung

Musliminnen und Muslime begehen in diesen Wochen den Fastenmonat Ramadan, in dem gesunde Erwachsene außer Schwangere, Schwerarbeitende oder Reisende dazu angehalten sind, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken, sowie auf Genussmittel und Sex zu verzichten. Der muslimischen Überlieferung nach ist die heilige Schrift im Islam, der Koran, dem Propheten Mohammed im Fastenmonat Ramadan offenbart worden, allerdings im Laufe von 23 Jahren. Die Schrift gilt nicht nur als heilig, nicht wenige legen die Texte bis heute wortwörtlich aus. Doch sind auch viele Theologen und Theologinnen um eine zeitgemäße Interpretation der Texte bemüht, unter Berücksichtigung des Kontextes, in dem sie niedergeschrieben worden sind. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner

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