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ÖH Uni Wien: Studierende baden Machtpolitik der Regierung aus

Die Hochschüler_innenschaft der Universität Wien übt Kritik am Zickzack-Kurs der Uni Wien und am fahrlässigen Agieren der Regierung.

  • Wer nun von der Welle überrascht wurde, muss offensichtlich die Augen vor den Tatsachen verschlossen haben
    Jessica Gasior (KSV-LiLi)
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  • Darunter leiden jetzt aber ganz andere. Dieser Lockdown wird wie die letzten soziale Ungleichheiten verstärken. Die strukturellen Probleme des heteronormativen, kapitalistischen Systems kristallisieren sich während der Lockdowns weiter heraus. Geringfügig Beschäftigte, Alleinerziehende und FLINTA*s im Allgemeinen sind besonders betroffen
    Jessica Gasior (KSV-LiLi)
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  • Leistungsdruck, soziale Prekarität und psychische Belastungen sind strukturelle Probleme, die für uns Studierende bereits vor der Corona-Pandemie Realität waren und durch diese noch verstärkt wurden. Was es jetzt braucht, ist Politik, die nicht wegsieht und sich um die soziale Absicherung aller Studierenden kümmert
    Toma Khandour (VSStÖ)
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  • Jetzt muss wieder Planungssicherheit und die Wiederherstellung eines sozialen, kommunikativen und sicheren Lernumfelds ermöglicht werden. Das Ziel muss sein, unter Einhaltung von Maskenpflicht und 2G+, sobald wie möglich wieder zu einer hybriden Lehre zurückzukehren!
    Vorsitzteam der ÖH Uni Wien
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  • Zukunftsweisende Bildungspolitik hat nun die Mammutsaufgabe, dem zu späten Handeln der Regierung und den daraus resultierenden Benachteiligungen, die ein Lockdown mit sich bringt, durch faire Studienbedingungen und ausgleichende Gegenmaßnahmen entgegen zu wirken
    Vorsitzteam der ÖH Uni Wien
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Wien (OTS) - Nach fast zwei Jahren Pandemie sollten vorrausschauendes Handeln und sinnvolle Maßnahmen der Standard sein. "Wer nun von der Welle überrascht wurde, muss offensichtlich die Augen vor den Tatsachen verschlossen haben", so Jessica Gasior (KSV-LiLi) aus dem Vorsitzteam, "Darunter leiden jetzt aber ganz andere. Dieser Lockdown wird wie die letzten soziale Ungleichheiten verstärken. Die strukturellen Probleme des heteronormativen, kapitalistischen Systems kristallisieren sich während der Lockdowns weiter heraus. Geringfügig Beschäftigte, Alleinerziehende und FLINTA*s im Allgemeinen sind besonders betroffen". Diese müssen vielfach Care-Arbeit und Home-Office vereinbaren, während sie gleichzeitig vermehrt patriarchaler Gewalt ausgesetzt sind, was auch die Vielzahl an Femizidem im Land zeigt.
"Leistungsdruck, soziale Prekarität und psychische Belastungen sind strukturelle Probleme, die für uns Studierende bereits vor der Corona-Pandemie Realität waren und durch diese noch verstärkt wurden. Was es jetzt braucht, ist Politik, die nicht wegsieht und sich um die soziale Absicherung aller Studierenden kümmert", so Toma Khandour (VSStÖ) aus dem Vorsitzteam.

Im bisherigen Krisenverlauf hat die Universität Wien teils verwirrende Signale an die knapp 90.000 Studierenden kommuniziert. Dies ist unter anderem auf die Orientierung an vermeintlich freien Intensivbetten zurückzuführen, welche eine Verzögerung mit sich bringt - das macht rechzeitiges Handeln unmöglich. Fraglich ist hierbei auch die Rolle der ÖVP, die einerseits im Korruptionssumpf versinkt, anderseits Sebastian Kurz nicht loslässt und demnach seine Versprechung "Die Pandemie ist für Geimpfte vorbei" nicht revidieren möchte. Die Regierung hat hier eindeutig die Persönlichkeit Sebastian Kurz und die OÖ-Wahl vor die Gesundheit der Bevölkerung gestellt. Dabei wurde eine Durchseuchung der noch großenteils ungeimpften Kinder in Kauf genommen, von denen der Weg in die Familien und restliche Bevölkerung nicht lange war.
Durch das späte Handeln trägt die Regierung gemeinsam mit Coronaleugner_innen Verantwortung für vermeidbares und qualvolles Ableben von Menschen!

Dieses Versagen wird nun auf Kosten der Studierenden ausgetragen. Die Inzidenzen in den Altersgruppen junger Menschen sind alarmierend hoch und während eines Lockdown sind Vorlesungen in Vorlesungssälen mit 500 Personen unmöglich. "Jetzt muss wieder Planungssicherheit und die Wiederherstellung eines sozialen, kommunikativen und sicheren Lernumfelds ermöglicht werden. Das Ziel muss sein, unter Einhaltung von Maskenpflicht und 2G+, sobald wie möglich wieder zu einer hybriden Lehre zurückzukehren!", so das Vorsitzteam der ÖH Uni Wien, "Zukunftsweisende Bildungspolitik hat nun die Mammutsaufgabe, dem zu späten Handeln der Regierung und den daraus resultierenden Benachteiligungen, die ein Lockdown mit sich bringt, durch faire Studienbedingungen und ausgleichende Gegenmaßnahmen entgegen zu wirken".

FORDERUNGEN DER ÖH UNI WIEN

Bei einer Durchimpfungsrate von 82% unter Studierenden der Uni Wien, sollten es nicht die Studierenden sein, die für das verspätete Handeln der Regierung aufkommen.
Deshalb fordert die Hochschüler_innenschaft der Universität Wien einen hybriden Betrieb der Universität Wien unter folgenden Auflagen:

  • 2G+ Regel für alle Studierenden, Lehrenden und das gesamtes Uni-Personal.
  • Einbindung der ÖH Uni Wien in alle Entscheidungen zu den Covid Maßnahmen an der Uni Wien, um die Anliegen der Studierenden angemessen vertreten zu können.
  • Dieses Semester wird als neutrales Coronasemester (inkl. Rückerstattung der Studiengebühren) gewertet, eingebettet in ein soziales, wie finanzielles Auffangnetz für Studierende, die von Jobverlust betroffen sind.
  • Offene Lernräume und Student Spaces.
  • Alle Lehrveranstaltungen der Uni Wien müssen hybrid angeboten werden (außgenommen sind Lehrveranstaltungen, wo Präsenz unverzichtbar ist, wie beispielsweise Labore).
  • Unbürokratische Lösungen für Betroffene von Long Covid, um Fairness zu gewährleisten.
  • Lockerung der Anwesenheitspflicht bei Lehrveranstaltungen.
  • Ausdünnung der Saalbesetzungen auf 50 Prozent.
  • Klare Vorgaben und Konzepte, um Studierenden Planungssicherheit zu bieten.
  • Flächendeckende kostenlose Bereitstellung von PCR Tests.
  • Mehr Abgabeboxen der Testaktion „Alles Gurgelt“ an allen Uni Wien Standorten.
  • Gratis FFP2-Masken in allen Gebäuden der Uni Wien (für Studierende, Lehrende und das gesamte Uni-Personal).
  • Konsequente Kontrolle der 2G+ Nachweise beim Betreten von Uni Wien Standorten.

Rückfragen & Kontakt:

ÖH Uni Wien - Referat für Öffentlichkeitsarbeit
+43 (0) 676 90 25 332
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