Vis Moot Court: Juridicum an der Weltspitze

06.04.2021

Seit 1994 findet in der Karwoche das Finale des renommierten Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien statt. Auch heuer konnte sich das Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien in der absoluten Weltspitze des Wettbewerbs platzieren.

Das Team der Universität Wien bestehend aus Alena Bischinger, Jonathan Brunner, Emily Madl, Anna Weinzierl, Gabriel Wunderlich und Sarah Zedlacher schaffte es im mündlichen Finale des Wettbewerbs bis in die Runde der besten acht aus 391 Teams aus aller Welt, darunter die notorischen angloamerikanischen „Eliteuniversitäten“. Außerdem erhielt das Team für beide Schriftsätze Honorable Mentions, nachdem das Team Juridicum in den beiden Vorjahre sogar jeweils den Preis für den weltbesten Beklagtenschriftsatz bekommen hatte. Zusätzlich konnten die Teammitglieder Emily Madl und Gabriel Wunderlich individuelle Honorable Mentions in als beste Pleader für sich gewinnen.

Unter normalen Bedingungen matchen sich nach mehreren Monaten teaminterner Vorbereitung rund 400 Teams aus aller Welt im Juridicum um die begehrten Preise. Pandemiebedingt war jedoch (fast) alles anders: Die Studierenden arbeiteten seit Oktober „remote“ und hatten keine Möglichkeit, sich persönlich zu treffen. Auch der Moot Court selbst wurde dieses Jahr zum zweiten Mal als Online-Veranstaltung durchgeführt. Die Organisator*innen des Vis Moot erbrachten auch heuer wieder eine organisatorische Großleistung, indem sie innerhalb von nicht einmal einer Woche fast 800 Hearings mit jeweils vier Teilnehmer*innen und drei Schiedsrichter*innen aus aller Welt erfolgreich als Videokonferenzen durchführten. 

Doch eines blieb gleich: Seit einem Vierteljahrhundert ist ein Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien dabei, und seit Anbeginn war das Team Juridicum immer das beste österreichische Team. So auch heuer: Das Team schaffte es – wie erwähnt – unter 390 Konkurrenten in das Viertelfinale der mündlichen Hearings, wo es leider gegen den späteren Finalisten der Singapore Management University unterlag.

Das herausragende Team der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien hat damit zweierlei unter Beweis gestellt: Selbst durch ausschließliche Online-Lehre können Studierende großartige Entwicklungen und Fortschritte machen. Zudem haben die Teilnehmer*innen erneut gezeigt, dass sich die Studierenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien im internationalen Vergleich mit heuer 390 Universitäten im absoluten Spitzenfeld positionieren können und international keinen Vergleich müssen. Zu unseren Studierenden zählen die besten angehenden Jurist*innen der Welt.

Gecoacht wurde das von Professor Paul Oberhammer geleitete Team von den Rechtsanwälten Mag. Florian Haugeneder LL.M., Emmanuel Kaufman und Mag. Franz Schwarz LL.M. sowie von den Universitätsassistent*innen Mag. Anton Dirlinger, Mag.a Pepita Fallmann und Mag.a Leonie Liebenwein.

Sieger der mündlichen Finali wurde übrigens das Team der privaten Bucerius Law School Hamburg, das sich im Finale gegen das Team der Singapore Management University durchsetzte, gegen welches das Team Juridicum im Viertelfinale unterlegen war. Damit kam das Siegerteam erstmals seit 2007 wieder aus der EU. „Der Bucerius Law School ist sehr herzlich zu gratulieren. Der Erfolg zeigt, dass auch private Law Schools im deutschen Sprachraum zur absoluten Spitze vordringen können, wenn ihr Programm auf Exzellenz ausgerichtet ist“ sagt Prof.  Oberhammer, der die Ehre hatte, das spätere Siegerteam im Semifinale zu „grillen“.