15.11.2020, 12.30 Uhr, ORF 2 17.11.2020, 8.30 Uhr, ORF III 21.11.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Razzien gegen Muslimbruderschaft: Verdacht wegen Geldwäsche und Terror-Finanzierung

Razzien gegen Muslimbruderschaft: Verdacht wegen Geldwäsche und Terror-Finanzierung | Geschichte der Muslimbrüder: Zwischen Islam und Politik | Nach dem Terror: Wie Deradikalisierung gelingen kann | Die „NS-Tötungsanstalt“ Hartheim: Die Geschichte von Maria Kowatsch

15.11.2020, 12.30 Uhr, ORF 2
17.11.2020, 8.30 Uhr, ORF III
21.11.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Razzien gegen Muslimbruderschaft: Verdacht wegen Geldwäsche und Terror-Finanzierung

Operation „Luxor“ – so nannte die Polizei jene Razzien, im Zuge derer am vergangenen Montag u.a. rund 60 Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Betroffen davon war auch die „gemeinnützige Privatstiftung Anas Schakfeh“.

Der Namensgeber, bekannt als ehemaliger Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), sieht sich zu Unrecht Vorwürfen ausgesetzt. Bei ihm sei kein Geld gefunden worden, er habe mit der Muslimbruderschaft „nichts zu tun“.

Im Beirat der Stiftung, die sich u.a. – wie es heißt – dem Dialog zwischen Muslimen und Christen widmet, finden sich auch prominente Namen wie jener des katholischen Publizisten Heinz Nußbaumer. Einen „Generalverdacht gegen eine ganze Religionsgemeinschaft“ fürchtet er.

Der Jurist und Religionsrechtsexperte Imet Mehmedi rät indes der IGGÖ, sich künftig stärker auf die Kontrolle und Schließung integrationsfeindlicher und salafistischer Moscheen zu konzentrieren.

Razzien gegen Muslimbruderschaft

Wegen des Verdachtes der Geldwäsche und Terror-Finanzierung wurden Razzien gegen die Muslimbruderschaft durchgeführt. Die Razzia unter dem polizeiinternen Namen „Luxor“ hat viel Staub aufgewirbelt. Auf der Einsatzliste standen durchwegs prominente Namen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 5 Minuten

Geschichte der Muslimbrüder: Zwischen Islam und Politik

In Ägypten, wo die Muslimbruderschaft als konservative Reformbewegung 1928 entstanden ist, erlebten die Muslimbrüder eine wechselvolle Geschichte.

Auf Zeiten der Kooperation mit dem Staat folgten Perioden schwerer Konflikte. Nach dem „Arabischen Frühling“ wurde der Muslimbruder Mohammed Mursi 2012 Staatspräsident, im Jahr darauf aber durch einen Militärputsch gestürzt.

Derzeit ist die Muslimbruderschaft vor allem in der Türkei und in Qatar ungehindert tätig. Auch in Europa hat sie Fuß gefasst. Während der gemäßigte Zweig der Gewalt längst abgeschworen hat, setzen Gruppierungen wie die Hamas weiter auf bewaffneten Kampf und Terror. Der Islamwissenschafter Rüdiger Lohlker über eine islamistische Organisation mit vielen Facetten und Geheimnissen.

Geschichte der Muslimbrüder: Zwischen Islam und Politik

Viele Muslimbrüder verstehen sich selbst als intellektuelle Elite. Ihr Ziel ist eine Islamisierung der Gesellschaft.

Bericht: Christian Rathner, Länge 4 Minuten

Nach dem Terror: Wie Deradikalisierung gelingen kann

„Es ist absoluter Schwachsinn, dass irgendjemand den Wiener Terroristen am Ende seiner Haftzeit als deradikalisiert bezeichnet oder qualifiziert hätte.

Das wurde frei erfunden“, sagt Moussa Al-Hassan Diaw, Mitbegründer des Vereins DERAD, der sich der Deradikalisierung von Menschen mit islamistischem, rechts- oder linksextremistischem Gedankengut annimmt. Aber wie funktioniert die Deradikalisierung?

Die „Orientierung“ hat mit radikalisierten Österreichern, muslimischen Gefängnisseelsorgern und Justizanstaltsleitern gesprochen.

Nach dem Terror: Wie Deradikalisierung gelingen kann

Was kann getan werden, damit verblendete junge Männer nicht zu Verbrechern werden? Deradikalisierung ist in diesem Zusammenhang ein viel strapaziertes Schlagwort. Was steckt dahinter?

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 9 Minuten

Die „NS-Tötungsanstalt“ Hartheim: Die Geschichte von Maria Kowatsch

In Schloss Hartheim bei Linz wurden in der NS-Zeit rund 30.000 Menschen mit Behinderungen ermordet. Es waren Menschen, die körperlich, geistig oder seelisch beeinträchtigt waren – „unwertes Leben“ in der NS-Diktion.

Maria Kowatsch war eine der Ermordeten. „Orientierung“-Redakteur Klaus Ther hat sich auf die Suche nach Spuren seiner Urgroßmutter gemacht.

Die „NS-Tötungsanstalt“ Hartheim: Die Geschichte von Maria Kowatsch

Im Schloss Hartheim in Oberösterreich wurden während der NS-Zeit rund 30.000 Menschen ermordet. Maria Kowatsch war bereits eine betagte Frau als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Auch sie wurde in Hartheim ermordert.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 9 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl