5. Ehrendoktorat für Rudolf Welser

31.05.2022

Die führende Universität Griechenlands, die Nationale und Kapodistrias Universität Athen, hat am 9. Mai 2022 dem emeritierten Wiener Professor Rudolf Welser in einer feierlichen Zeremonie ihr Ehrendoktorat verliehen.

Für Welser, der 36 Jahre Ordinarius für bürgerliches Recht und Vorstand des Instituts für Zivilrecht der rechtswissenschaftlichen Fakultät war, ist dies nach den Ehrendoktoraten von Istanbul, Arad, Budapest und Laibach die fünfte solche Auszeichnung.

In ihren Festsprachen hoben Rektor Prof. Dimópoulos, Dekan Prof. Siciliános und Laudatorin Prof. Dimitra Papadopoulou-Klamaris hervor, dass die Athener Universität mit der Verleihung ihres Doktorats die nationalen und internationalen Verdienste Welsers im Bereich des Zivilrechts und besonders bei der Gründung und der Leitung der Forschungsstelle für Europäische Rechtsentwicklung und Privatrechtsreform würdigt. Der mit dieser Institution verbundene „Wiener Arbeitskreis“ vereint Rechtsgelehrte und Praktiker aus weiten Teilen Europas, vor allem aus den ehemaligen Ländern der Monarchie, aber auch aus sonstigen Teilen Ost- und Zentraleuropas zu gemeinsamen Forschungen, Diskussionen und Tagungen.

Mit der Verleihung des Ehrendoktorates wurden aber nicht nur die wissenschaftlichen Verdienste Welsers, sondern darüber hinaus die ganz besondere wissenschaftliche Beziehung gewürdigt, die seit vielen Jahrzehnten zwischen der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Athener Universität und der Wiener rechtswissenschaftlichen Fakultät besteht und die von Wiener Seite vor allem durch die Professoren und Athener Ehrendoktoren Fasching, Pieler und Rechberger sowie die Professoren Schima, Kralik, Schrammel und Welser gepflegt wurde und die vor allem in regelmäßigen gemeinsamen wissenschaftlichen Veranstaltungen in Wien und Athen zum Ausdruck gekommen ist. Die Zeremonie vom 9. Mai in Athen war daher ein Ausdruck der Verbundenheit der beiden Fakultäten, auf die in den Festansprachen von Rektor, Dekan und Laudatorin mehrfach hingewiesen und deren wissenschaftliche Bedeutung ganz besonders hervorgehoben wurde.

Daher wurde es auch von den anwesenden akademischen Funktionären, dem Professorenkollegium und den anderen Festgästen als ein ganz besonderes Zeichen wissenschaftlicher und freundschaftlicher Verbundenheit angesehen, als sich in einer Videoaufnahme die Dekanin der Wiener rechtswissenschaftlichen Fakultät Univ.-Prof. Dr. Brigitta Zöchling-Jud in einer besonders herzlich und sympathisch empfundenen Ansprache in die akademische Feier einschaltete. Auch Zöchling-Jud kam auf die vielseitigen Verbindungen und Veranstaltungen beider Fakultäten zu sprechen, aber auch auf die persönlichen Freundschaften, die durch diese Beziehungen entstanden sind. Neben dem Glückwunsch an ihren akademischen Lehrer Rudolf Welser dankte auch die Wiener Dekanin für die jahrzehntelange akademische Verbundenheit und wünschte beiden Seiten deren Fortsetzung. In einer kurzen Videobotschaft schloss sich der Gratulation und den guten Wünschen noch der für die Internationalen Beziehungen zuständige Vizedekan der Wiener rechtswissenschaftlichen Fakultät Franz-Stefan Meissel an, der auch durch seinen verstorbenen Lehrer Peter Pieler viele Jahre mit der Nationalen und Kapodistrias Universität Athen verbunden war.