Heiss ist 28 Jahre alt und gebürtige Wienerin mit familiären Wurzeln im mittleren Burgenland. Sie ist studierte Judaistin und Orientalistin, war Tutorin am Institut für Orientalistik der Universität Wien, danach Universitätsassistentin am Institut für Judaistik und verfasste bisher mehrere einschlägige wissenschaftliche Arbeiten.
Museum im „Wertheimerhaus“
Mit 1. Dezember übernimmt Heiss die Leitung des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt. Das Haus wurde 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet. Das Museum befindet sich im ehemaligen jüdischen Viertel in Eisenstadt, im „Wertheimerhaus“, das von Samson Wertheimer 1719 errichtet und aufgrund seiner Verdienste von den Fürsten Esterhazy finanziert wurde.
Wertheimer war Kaufmann am Hof in Wien und Oberrabbiner von Ungarn. Im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt befindet sich heute die einzige noch in ihrer ursprünglichen Funktion erhaltene Synagoge des Burgenlandes – mehr dazu in 50 Jahre Zeugnis jüdischer Geschichte.
Trägerverein: Bund, Länder, Stadt und Kultusgemeinde
Organisiert ist das Haus über den Trägerverein „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“. In dem Verein sind der Bund, alle neun österreichischen Bundesländer – allen voran das Burgenland –, die Stadt Eisenstadt und die Israelitische Kultusgemeinde Wien vertreten. Der Verein ist unpolitisch und bezweckt den Betrieb eines Österreichischen Jüdischen Museums sowie die Durchführung von Veranstaltungen, die geeignet sind, Vorurteile und Intoleranz zum Wohle zwischenmenschlicher Beziehungen abzubauen.