Wien

Tagung über Verhältnis von Juden und Christen

Bewusst als „Beitrag zum christlich-jüdischen Dialog“ versteht sich eine Internationale Expertentagung, die von 5. bis 8. September an Universität Wien stattfindet. Forschungsergebnisse zum ersten nachchristlichen Jahrhundert werden zur Gegenwart in Bezug gesetzt.

Unter dem Titel „Parting of the ways – The Variegated Ways of Separation between Jews and Christians and its Consequences for Modern Jewish-Christian Dialogue“ referieren und diskutieren auf Einladung von Markus Tiwald von der katholisch- und Markus Öhler von der evangelisch-theologischen Fakultät Fachleute aus aller Welt über das Verhältnis von Christentum und Judentum im ersten nachchristlichen Jahrhundert.

Neueste Forschungsergebnisse hätten ergeben, dass zu dieser Zeit das Christentum noch völlig in das Judentum integriert war, berichtet der Neutestamentler Tiwald in einer Aussendung. Diese Erkenntnis ermögliche eine neue Wahrnehmung der Schriften des Neuen Testaments. Zwar seien zu diesem Thema bereits viel publiziert und getagt worden, die Implikationen dieser Forschungsergebnisse für die jüdisch-christlichen Beziehungen heute wurden jedoch noch kaum erörtert – worum sich nun die Wiener Fachtagung kümmere.

Internationale Expertinnen und Experten

Unter den Vortragenden befinden sich international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Neben den beiden Veranstaltern Tiwald und Öhler werden auch die Archäologin Jodi Magness (University of North Carolina in Chapel Hill, USA), die Religionswissenschaftlerin Karin Zetterholm (Lund University, Schweden), der Judaist Günter Stemberger (Uni Wien) und viele inhaltliche Marker setzen. Das Programm wird durch eine Führung durch das jüdische Wien damals und heute ergänzt.

Die Tagung ist kostenfrei besuchbar. Finanziell getragen wird die Tagung von der katholischen und der evangelischen Fakultät Wien, vom Forschungszentrum „Religion and Transformation in Contemporary Society“ und von der Erzdiözese Wien. Im Anschluss soll ein Tagungsband veröffentlicht werden.