Handbuch des Römischen Privatrechts erschienen!

Prof. Meissel hält das Handbuch in der Hand

Nach jahrelanger Vorarbeit wurde im März 2023 das von Ulrike Babusiaux (Zürich), Christian Baldus (Heidelberg), Wolfgang Ernst (Oxford) , Franz-Stefan Meissel (Wien), Johannes Platschek (München)  und Thomas Rüfner (Trier) herausgegebene Handbuch des Römischen Privatrechts fertiggestellt.

Das Handbuch gibt den aktuellen Forschungsstand zum Römischen Recht wider und dokumentiert damit die Vitalität der internationalen Romanistik. Das im Verlag Mohr Siebeck (Tübingen) erschienene Werk besteht aus zwei Textbänden mit über 3000 Seiten und einem Registerband.

Insgesamt 65 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Polen und Chile decken in 112 Beiträgen das materielle Römische Privatrecht und den Zivilprozess in den unterschiedlichen Stadien der Entwicklung von der Frühzeit bis zum Justinianischen Recht ab.

Besonderes Gewicht wird im neuen Handbuch auf die Integration des Zivilprozesses in die Gesamtdarstellung gelegt, aber auch auf eine zeitgemäße Einbindung der neuesten Forschungsergebnisse im Bereich von Papyrologie und Epigraphik. Anders als das vor beinahe einem halben Jahrhundert erschienene Handbuch von Max Kaser folgt die Darstellung des Privatrechts nicht einer pandektistisch inspirierten Struktur, sondern lehnt sich an die Konzeption der Gaius-Institutionen an. Vorweg werden „Grundlagen“ (Rechtsentstehung und Rechtsverwirklichung sowie Überlieferung der Quellen) und „Zivilprozess und Handlungsformen“ ausführlich dargestellt. Die folgenden Abschnitte widmen sich dann den „Personen“, dem „Vermögensrecht (res)“ und der „Rechtsdurchsetzung (actiones)“

Das Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien ist nicht nur über den Mitherausgeber Franz-Stefan Meissel, sondern auch durch zahlreiche Beitragende präsent: So finden sich unter den Autorinnen und Autoren Birgit Forgó-Feldner, Richard Gamauf, Verena Halbwachs, Lisa Isola, Philipp Klausberger, Franz-Stefan Meissel, Anna Novitskaya, Peter E. Pieler (+), José-Domingo Rodríguez-Martín und Philipp Scheibelreiter.

Die von den Angehörigen des Wiener Instituts verfassten Kapitel sind „§ 5: Rechtsentstehung und Rechtsverwirklichung: Justinianische Zeit“ (Peter E. Pieler, S. 101-113), „§ 19: Confarreatio und conventio in manum“ (Verena Halbwachs, S. 554-558), „§ 33: Ehe und andere Formen der Lebensgemeinschaft“ (Verena Halbwachs, S. 827-857)„§ 36: Sklaven (servi)“ (Richard Gamauf, S. 924-994), „§ 61: Eigentumsfreiheitsklage (actio negatoria) und Feststellungsklage des dinglich Berechtigten (actio confessoria)“ (José-Domingo Rodríguez-Martín, S. 1676-1696), „§ 66: Interdikte“ (Lisa Isola, S. 1808-1867), „§ 78: Bonae fidei iudicia: Grundlagen“ (Franz-Stefan Meissel/Anna Novitskaya, S. 2017-2038), „§ 81: Klage aus Gesellschaftsvertrag (actio pro socio)“ (Franz-Stefan Meissel, S. 2315-2356), „§ 83: Klage aus Geschäftsführung ohne Auftrag (actio negotiorum gestorum)“ (Franz-Stefan Meissel, S. 2379-2399), „§ 86: Klage aus Leihe (actio commodati)“ (Philipp Scheibelreiter, S. 2471-2500), § 96: Klagen aus Quasidelikten“ (Philipp Klausberger, S. 2647-2660), „§ 102: Klage aufgrund Sonderguts oder unmittelbarer Zuwendung in das Vermögen des Gewalthabers (actio de peculio vel de in rem verso)“ (Richard Gamauf, S. 2789-2826, „§ 103: Klage wegen Verteilung (actio tributoria)“ (Richard Gamauf, S. 2827-2835), „§ 109: Einrede und Klage wegen widerrechtlicher Zwangsausübung (exceptio metus und actio quod metus causa)“ (Birgit Forgó-Feldner, S. 2931-2965) und „§ 112: Zurückbehaltungsrecht (retentio)“ (Birgit Forgó-Feldner, S. 3038-3050).

Besonderer Dank gilt auch jenen Mitarbeiterinnen, die sich für den von Franz-Stefan Meissel zu verantwortenden Herausgeberteil um die Redaktion der Texte gekümmert haben: So waren in Wien  Jaqueline Bemmer, Esther Ayasch und Anna Novitskaya als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen mit den jahrelangen, aufwändigen Lektorats- und Vereinheitlichungsaufgaben beschäftigt.

Sofort nach Auslieferung der ersten Exemplare des neuen Standardwerkes langten die ersten Gratulationen aus der internationalen Fachwelt ein.

Stellvertretend für das internationale Echo seien hier zwei Facebook-Postings zitiert.

Der belgische Romanist Jean-Francois Gerkens, Professor an der Université de Liège, schrieb:

Voici donc le nouveau manuel de droit privé romain ! Après des nombreuses années de travail, le résultat est à la hauteur des espérances ! Bravo aux courageux éditeurs scientifiques, qui n´ont pas réculé devant la difficulté d´accorder un grand nombre d´auteurs différents ! C´est un très grand honneur d´avoir été appelé à y contribuer. Merci à Ulrike Babusiaux, Christian Baldus, Wolfgang Ernst, Franz-Stefan Meissel, Johannes Platschek et Thomas Rüfner ! Votre contribution à notre discipline est essentielle !

Eine lateinische Laudatio steuerte der Budapester Professor des Römischen Rechts und Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften András Földi bei:

Liceat mihi hoc loco parum digno devotionem aut magis admirationem sinceram redactoribus et aliis co-auctoribus novissimi promptuarii encyclopaedici iuris privati Romanorum exprimere, quod optimo iure, immo minime  "magnus Kaser" nostri temporis appellari potest, et cuius titulus est "Handbuch des römischen Privatrechts". Multi debemus gratias multas agere pro tali locupletatione enormi disciplinae nostrae, qualis non nisi rarissime fit. Vivant redactores Ulrike Babusiaux, Christian Baldus, Wolfgang Ernst, Franz-Stefan Meissel, Johannes Platschek & Thomas Rüfner necnon co-auctores omnes !!!

Rezension Stefan Vogenauer Link

 


 

 

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