Betriebsratsarbeit so aktuell wie nie - Teil 2
Browseransicht
09/10

Über die harten Bretter, die zu bohren sind

Liebe Kolleg*innen,

 

nun zu den harten Brettern, die noch zu bohren sind!

Wir sagen offen, dass wir uns in manchen Fragen mehr Fortschritt gewünscht haben – ihr vermutlich auch. Daher braucht es weiterhin Zähigkeit und konsequentes Dranbleiben.


Inhalt

  1. Das Jubiläumsgeld im KV
  2. Aktuell, aktueller - Mobile Arbeit und moderne Arbeitszeitregelungen
  3. Wer führt, trägt Verantwortung – Personalführungskompetenz als Muss-Kriterium
  4. Noch lang nicht alles
  5. In diesem Sinne: bitte wählt!

1. Das Jubiläumsgeld im KV

Gleich vorneweg, ein besonders bitteres Thema für uns: seit Jänner 2018 liegt der Universitätsleitung unser Entwurf zu einer Betriebsvereinbarung vor. Für 2019 wurden uns Verhandlungen in Aussicht gestellt und auch versprochen, dass kein Anspruch verloren geht. Gespräche gab es laufend, unsere Verhandlungsbereitschaft und auch unser Verständnis für betriebliche Notwendigkeiten bei einer solch einschneidenden Maßnahme haben wir immer wieder betont.
Uns ist klar, dass es um viel Geld geht; wir wissen, dass sich die Universitätsleitung gute und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen überlegen muss – aber es geht um die Wahrung unserer Ansprüche.
Das Brett ist erst halb gebohrt. Der Betriebsrat muss weiterbohren.

 

zurück

 

2. Aktuell, aktueller - Mobile Arbeit und moderne Arbeitszeitregelungen

Das wird jetzt länger: Die erste Initiative zu Home Office Regelungen kam vom Betriebsrat. Schon damals mussten wir gegen Misstrauen und Vorbehalte ankämpfen. 

Die Betriebsvereinbarung war in unseren Augen von Anfang an nur ein schwacher Kompromiss im Hinblick darauf, was die tatsächlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Mitarbeiter*innen angeht. Die Alternative wäre aber keine Vereinbarung gewesen – und somit ein hohes arbeitsrechtliches und versicherungstechnisches Risiko für alle, deren Arbeitsrealität anderes verlangte.

Die Spezialist*innen des allgemeinen Personals haben gerade jetzt, in der Corona-Situation, an allen Stellen bewiesen: wir können das!

Sie haben den Universitätsbetrieb von jetzt auf gleich im Distanzmodus perfekt aufrechterhalten, Arbeitsabläufe angepasst, innovative technische Lösungen gesucht – und das mit hoher Eigeninitiative und persönlichem Einsatz. Das war und ist alles andere als trivial für einen Großbetrieb. 

Das erste positive Feedback seitens der Dienstgeber*in Universität machte uns optimistisch für kommende Verhandlungen zu zeitgemäßen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen.

Und jetzt? Manche bekannten Vorbehalte sind wieder vermehrt zu spüren.

Einerseits sollen neue technische Lösungen schnell umgesetzt werden – am besten ohne betriebliche Regelungen – andererseits zeichnen sich keine zeitgemäßen Lösungen bei Mobile Working und modernen, flexibleren Arbeitszeitregeln ab.

Wir wissen, dass die Zeit drängt und auch diesmal haben die Spezialist*innen vor Ort vorgearbeitet: im ZID laufen Teststellungen seit geraumer Zeit und der Betriebsrat hat anerkannte juristische und technische Expert*innen konsultiert, sich bei anderen Betrieben informiert und Vorschläge für die rechtlichen Regelungen eingebracht. 

Wer würde ein hochmodernes, komplexes Gerät ohne Betriebsanleitung in Betrieb nehmen, ohne angepasste Regeln und ohne zu wissen, welche Konsequenzen es haben könnte?

Wir sehen das gemäß unserem gesetzlichen Auftrag für eure und die Sicherheit unseres Betriebes hochkritisch.

Die Verantwortlichkeiten und das Wissen „was passiert“ für den Fall, dass „etwas passiert“, müssen glasklar auf den Tisch!

Die Verhandlung mit der Universitätsleitung könnten jederzeit geführt werden - der Betriebsrat wartet derzeit auf Gegenvorschläge.

Diese Bretter werden noch einen besonderen, verstärkten Bohrer brauchen.

 

zurück

 

3. Wer führt, trägt Verantwortung – Personalführungskompetenz als Muss-Kriterium

Eine Umfrage bei einer unserer Weihnachtsgutscheinaktionen zeigte: der Wunsch nach gut ausgebildeten Führungskräften steht ganz oben auf der Liste der Belegschaft. 

Wir sind überzeugt: viele aktuelle Problemlagen, wie falsche Verwendung von Mitarbeiter*innen, fehlende Gehalts- und Karriereentwicklungen würden weniger durch Maßnahmen zur Hebung von Diversität und professioneller Umgang mit Konfliktsituationen, die Arbeitszufriedenheit gleichzeitig höher und damit auch die Produktivität (nicht unwesentlich für die Arbeitgeberin Universität).

Auch das Misstrauen gegenüber neuen Arbeitsformen, wie Mobile Working, flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten oder Digitalisierung würde mit zunehmender Expertise und Sicherheit deutlich abnehmen.

Der Betriebsrat steht übrigens grundsätzlich positiv all diesen neuen Entwicklungen gegenüber, wenn sie gut gemacht werden, auch wenn gelegentlich anderes behauptet wird. 

Wir vertreten auch Kolleg*innen mit Vorgesetztenfunktion und möchten, dass diese im Bereich Personalführung entweder gut ausgebildet bei uns ankommen oder verbindlich professionell weitergebildet werden. Nur dann können sie die Verantwortung tragen, die die Universität von ihnen verlangt und die sich ihre Mitarbeiter*innen verdienen.

Das tut dann auch ein Übriges für die Zufriedenheit aller.
Erste vielversprechend Schritte in Richtung Personalentwicklung sind seitens der Universität schon gesetzt worden – unter Einbeziehung des Betriebsrates. Diese gute Entwicklung darf auf keinen Fall wieder stoppen!

Ein Brett, das tatsächlich fast fertig gebohrt wurde. Die letzten Millimeter und die Verwendung stehen noch aus.

 

zurück

 

4. Noch lang nicht alles 

Natürlich gibt es noch etliche Themen, die uns beschäftigen und an denen alle im Betriebsrat vertretenen Gruppen in den letzten vier Jahren gearbeitet haben.

 

Hier eine kleine Auswahl:

  • gerechte Bewertung von Arbeit
  • Arbeitsverdichtung und Personalmangel
  • Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
  • Lehrling- und Jugendausbildung
  • Nachhaltigkeit im Betrieb
  • umweltfreundliche Mobilität etc.

Die Liste ist weder vollständig noch wird sie kürzer werden - ganz im Gegenteil. 

 

zurück

 

5. In diesem Sinne: bitte wählt!

Bei der kommenden Wahl liegt es an euch zu zeigen, dass ihr eine starke Interessensvertretung wünscht. Das geht nur über eine hohe Wahlbeteiligung. Mit dieser Prozentzahl stärkt ihr dem gesamten Betriebsrat den Rücken für jede Verhandlungsrunde.

 

Die Wahlkarten mit Stimmzettel werden ab 13.10. per Post versandt.
Wie wählt man?

  • Entweder per Post, am besten noch am selben Tag abschicken, denn die Wahlkarte muss spätestens am 20.10. bei der Wahlkommission an der Universität eintreffen.
  • Oder man kommt persönlich mit der zugesandten Wahlkarte und dem Stimmzettel am 20.10. ins Wahllokal im kleinen Festsaal von 9:00 bis 16:00h.

 

zurück

 

Eine Aussendung mit weiteren Informationen zur Wahl wird kommende Woche noch folgen.

 

Mit kollegialem Gruß

 

Norbert Irnberger und Marion Polaschek
(Vorsitzteam)

 

Für den Betriebsrat AUP

Impressum
Herausgeber: 
Universität Wien, Betriebsrat für das allgemeine Universitätspersonal
Redaktion:  
Marion Polaschek | Norbert Irnberger | Werner Niedermaier
| Universitätsring 1 1010 Wien |
Datenschutz